Ägypten

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Wie sieht die Verfolgung in Ägypten aus? 

In Ägypten findet die Verfolgung meist auf Gemeinschaftsebene statt. Christen werden regelmässig diskriminiert, weil sie Jesus folgen. Männer können ihren Arbeitsplatz verlieren oder keine Beschäftigungsmöglichkeiten finden, Frauen können auf der Strasse belästigt und christliche Kinder in der Schule schikaniert werden. In seltenen Fällen zwingt ein Mob muslimischer Extremisten Christen nach einer angeblichen Blasphemie-Anschuldigung zur Flucht aus ihrer Gemeinschaft. Diese Vorfälle ereignen sich am häufigsten in der Region Oberägypten, wo islamische Hardliner aktiv sind, insbesondere in ländlichen Gemeinden. 

Präsident al-Sisi und seine Regierung äussern sich regelmässig positiv über die christliche Gemeinschaft Ägyptens, die durch die koptische Kirche eine lange und historische Tradition hat. Er bezieht absichtlich sowohl Muslime als auch Christen in die ägyptische Identität ein. Diese Haltung erstreckt sich jedoch nicht immer auf Gebiete ausserhalb der grossen städtischen Zentren - die Behörden sind dafür bekannt, dass sie die Anliegen der ägyptischen Gläubigen ignorieren oder herunterspielen. Christen haben auch Schwierigkeiten, eine Genehmigung für den Bau von Kirchengebäuden zu erhalten, obwohl sich dies in den letzten Jahren verbessert hat. Ausserdem ist es aufgrund des autoritären Regierungsstils von al-Sisi weitgehend sinnlos und kann gefährlich sein, sich gegen Ungerechtigkeit auszusprechen. 

Christen, die vom Islam konvertiert sind, erleben die schwerste Verfolgung. Sie stehen unter enormem Druck durch ihre Familie und Gemeinschaft, zum Islam zurückzukehren. Und die ägyptischen Sicherheitsdienste sind dafür bekannt, Konvertiten zu verhaften und einzuschüchtern, damit sie über ihre Konversion schweigen. Der Staat macht es den Konvertiten auch unmöglich, offiziell als Christen anerkannt zu werden. 

Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen? 

Konvertiten aus dem Islam sind am stärksten der Verfolgung durch ihre Familie, ihre Gemeinschaft und die Sicherheitsdienste ausgesetzt. Christen, die in Oberägypten leben, insbesondere in ländlichen Gebieten, sind ebenfalls Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. 

Treffen Sie Raina*

 «Ich bin jetzt Christin, aber ich wurde als Muslima geboren. Wenn ich euch mein Gesicht zeige, könnte mich das mein Leben kosten. Fanatiker oder sogar meine eigene Familie würden mich töten, wenn sie mein Bild im Internet sehen und lesen, dass ich mich vom Islam abgewandt habe.» 

Raina*, eine vom Islam konvertierte Ägypterin 

Was hat sich im vergangenen Jahr verändert? 

Die ägyptische Gesellschaft ist nach wie vor ein schwieriger Ort, um Jesus zu folgen. Es gibt positive Entwicklungen - die Regierung hat sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass Kirchengebäude genehmigt werden, und die islamischen Extremisten in der Sinai-Region sind weitgehend besiegt. Christen in ländlichen Regionen und in städtischen Gebieten mit geringer sozioökonomischer Entwicklung sind weiterhin der Gefahr von Gewalt ausgesetzt und erfahren Diskriminierung. In diesem Jahr wurden mehrere Angriffe auf Gläubige verzeichnet.   

Wie hilft Open Doors den Christen in Ägypten? 

Open Doors arbeitet mit lokalen Partnern in Ägypten zusammen, um die Kirche im ganzen Land durch Alphabetisierung, Bildung, Fürsprache, medizinische Versorgung sowie Jugend-, Familien- und Frauenarbeit zu unterstützen. 

Ein Gebet für Ägypten

Herr, wenn wir von der Situation in Ägypten hören, werden wir daran erinnert, wie oft Dein Volk in diesem Land Hoffnung fand und Dich anbetete. Wir werden daran erinnert, wie Mose und die Israeliten dem Pharao deine Macht zeigen konnten, und wir erinnern uns daran, wie Jesus und seine Eltern nach Ägypten flohen, um Herodes zu entkommen. Der Fussabdruck Deines Volkes in Ägypten reicht bis in die Anfänge zurück. Wir beten für die ägyptischen Christen, die diese treue Präsenz in ihrem Land fortsetzen, dass sie gesegnet und vor Schaden bewahrt werden. In Jesu Namen, Amen. 

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Ausmass der Verfolgung

Sehr hoch



Mechanismen der Verfolgung
  • Islamischer Extremismus
  • Totalitarismus oder diktatorische Paranoia
  • Unterdrückung durch den Clan/Stamm

Anzahl der Christen
9'797'000 (9%)

Hauptreligion
Islam

Staatsform
Präsidiale Republik

Regierungschef
Präsident Abdel Fattah al-Sisi

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