Jesus im Jemen nachzufolgen, ist nach wie vor extrem gefährlich. Die jemenitische Gesellschaft ist stark islamisch, konservativ und stammesorientiert, und die Stämme bestrafen das Verleugnen des Islam mit Tod oder Verbannung.
Die meisten Gläubigen sind Jemeniten und haben einen muslimischen Hintergrund. Da die Abkehr vom Islam nach islamischem und staatlichem Recht verboten ist, müssen Christen ihren Glauben geheim halten. Andernfalls riskieren sie schwerwiegende Konsequenzen seitens ihrer Familien, der Behörden oder radikalislamischer Gruppen. Dazu können Scheidung, Verlust des Sorgerechts für die Kinder, Verhaftung, Verhöre und sogar der Tod gehören.
Die humanitäre Krise, die durch den 10-jährigen Bürgerkrieg im Jemen verursacht wurde, hat den Druck auf die Gläubigen noch verschärft. Zwar gibt es einige Hilfsgüter, doch werden diese meist über lokale muslimische Gruppen und Moscheen verteilt, die angeblich jeden diskriminieren, der nicht als gläubiger Muslim gilt.
In ganz Jemen sind Christen wegen ihres Glaubens gefährdet. Selbst in vergleichsmässig liberalen Gebieten wie Grossstädten kann das Tragen eines christlichen Symbols ernste Folgen haben.
Besonders stark ist der Druck auf Konvertiten, die in den nördlichen Gebieten leben, die von den Huthi (einer bewaffneten Rebellenbewegung) kontrolliert werden. Diese Gebiete werden stärker von der Polizei überwacht. Angesichts der Armut, in der die Menschen dort leben, ist Spionage ein gängiges Mittel, um sich die Gunst der lokalen Behörden zu sichern, auf deren Hilfe man angewiesen ist. Die internen Sicherheitskräfte der Huthi verfügen sogar über eine Geheimdiensteinheit, die Abtrünnige ausfindig macht.
Auch die Christen in den ländlichen Gebieten im Süden sind aufgrund der aggressiven Präsenz von al-Qaida in der Region besonders gefährdet.
«Wenn wir zu Hause bleiben und nichts tun würden, wären wir sicher. Aber was wären wir für Christen, wenn wir nicht unser Leben riskieren würden, damit andere das Leben kennenlernen?»
Saleh (Name geändert), ein jemenitischer Christ, der ein Netzwerk von Hauskirchen im Land aufgebaut hat
Auch wenn der Jemen auf dem Weltverfolgungsindex um zwei Plätze nach unten gerutscht ist, ist dies darauf zurückzuführen, dass das Ausmass der Verfolgung in Libyen und Eritrea gestiegen ist. Die Situation für Christen im Jemen ist unverändert. Jesus nachzufolgen ist weiterhin extrem gefährlich.
Aus Sicherheitsgründen können wir keine Beispiele für Verfolgung nennen.
Open Doors unterstützt den Leib Christi im Jemen durch Gebet, durch die Verteilung von Hilfsgütern und die Ausbildung von Gläubigen und Pastoren. Zudem bietet Open Doors verfolgten Gläubigen und ihren Angehörigen Unterkunft, Schutz und Hilfe bei der Existenzsicherung.
Herr Jesus, wir danken Dir für den mutigen Glauben unserer Schwestern und Brüder im Jemen. Stärke und beschütze sie vor dem Bösen, erfülle alle ihre Bedürfnisse und schaffe mehr Möglichkeiten für Gläubige, sich zu versammeln und Dich kennenzulernen. Gib den Christen Einsicht und Mut, wenn sie Dir trotz aller Gefahren nachfolgen. Möge ihr verändertes Leben die Herzen der Menschen um sie herum berühren und sie zu Dir ziehen. Bringe Frieden in diese unruhige Nation, und möge Dein Volk eines Tages frei sein, Dich anzubeten. Amen.
Extrem
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