Wie sieht die Verfolgung in Kuba aus?
Die kubanische Regierung ist der Hauptgrund für die Verfolgung von Christen. Alles, was als Konkurrenz zur Kommunistischen Partei Kubas angesehen wird, wird unterdrückt, und dazu gehört auch der christliche Glaube. Gemeindeleiter oder Gläubige, die sich gegen menschliche Ungerechtigkeit oder politische Korruption aussprechen – oder die es wagen, das Regime zu kritisieren – riskieren Verhöre, Verhaftungen, Verleumdungskampagnen und sogar Gefängnisstrafen.
Die Behörden nehmen auch Kirchen ins Visier. Da Kirchen eine Registrierung benötigen, um legal zu sein, kann die Regierung die Registrierung verweigern oder den Antrag einiger religiöser Gruppen einfach ignorieren, so dass diese Kirchen gezwungen sind, illegal zu arbeiten. Dies gibt der Regierung einen Vorwand, sie zu schliessen, wann immer sie will. In diesen Fällen verhängt die Regierung Strafen gegen die Kirchen, darunter Geldstrafen, den Abriss von Gebäuden, die Schliessung von Kirchen und die Beschlagnahmung von Eigentum.
Die Kirchen, die sich bei der Regierung registrieren lassen dürfen, unterliegen einer strengen Kontrolle und Überwachung. Alle Kirchen werden in Kuba überwacht und können von Bürgern, die mit dem Regime sympathisieren, und/oder staatlichen Sicherheitsbeamten infiltriert werden. Ob registriert oder nicht, die Kirchen können in ganz Kuba weiterhin ihre Gottesdienste abhalten – allerdings nur, solange die Regierung dies zulässt. Sobald ein Leiter oder ein Christ als regierungs- oder revolutionsfeindlich eingestuft wird, erfolgt eine schnelle und harte Reaktion.
Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?
Christen, die nicht registrierte Kirchen leiten oder die aufgrund ihres Glaubens veranlasst sind, sich gegen das Regime auszusprechen, sind in Kuba am meisten gefährdet.
Treffen Sie Pastor Angel*
«Nach diesen 40 Jahren im Dienst habe ich gelernt, dass wir den Prüfungen und Schwierigkeiten des Lebens mit Mut und Gottvertrauen begegnen müssen.»
Pastor Angel (Name geändert), ein Gemeindeleiter in Kuba
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Das kubanische Regime hat in diesem Jahr weiterhin Christen unter Druck gesetzt, insbesondere diejenigen, die die Proteste von 2021 unterstützt oder daran teilgenommen haben, und diejenigen, die sich offen gegen das im September 2022 verabschiedete neue Familiengesetzbuch ausgesprochen haben. Im März 2023 wurden Parlamentswahlen abgehalten, die jedoch in keiner Weise frei oder fair waren – stattdessen wurden diese Wahlen dazu benutzt, die kommunistische Regierung zu stützen. Viele kubanische Christen haben Angst, sich gegen diese Art von Korruption auszusprechen, oder sie glauben einfach, dass es keinen Unterschied machen wird. Der Kommunismus regiert Kuba seit 1959, und mit ihm ist der Druck auf die Gläubigen konstant geblieben.
Wie hilft Open Doors den Christen auf Kuba?
Die lokalen Partner von Open Doors stärken die verfolgte Kirche in Kuba durch die Verteilung von Bibeln, Projekte zur Existenzsicherung, biblische Schulungen, Projekte zur Entwicklung von Führungskräften, Betreuung und Unterstützung von Kindern und Pastorenfamilien sowie durch sozioökonomische Entwicklung.
Lieber Gott, wir bitten Dich, mit unseren Schwestern und Brüdern in Kuba zu sein. Wir beten besonders für diejenigen, die sich gegen die Ungerechtigkeit in ihrem Land aussprechen - wir danken Dir, dass Du ihnen Mut gibst und Dein Herz für Gerechtigkeit. Wir bitten Dich, sie zu beschützen und ihnen zu zeigen, dass Du sie liebst. Wir beten auch für diejenigen, die Gemeinden leiten, dass du ihnen hilfst, die Spannungen des täglichen Lebens und des Dienstes zu bewältigen. Darum bitten wir in Jesu Namen, Amen.