Wie sieht die Verfolgung in Usbekistan aus?
Das autoritäre Regime Usbekistans schränkt die Religionsfreiheit weiterhin durch ein Religionsgesetz ein, das alle religiösen Gruppen verpflichtet, sich für die Ausübung ihrer Aktivitäten registrieren zu lassen.
Obwohl alle Christen einem gewissen Druck ausgesetzt sind, werden offiziell registrierte Kirchen wie die Russisch-Orthodoxe Kirche von der Regierung weniger genau unter die Lupe genommen, da sie in der Regel keinen Kontakt zur usbekischen Bevölkerung haben und daher weniger als Bedrohung angesehen werden. Nicht-traditionelle Kirchen jedoch - insbesondere diejenigen, die keine Registrierung erhalten konnten - sind besonders häufig von Polizeirazzien, Drohungen, Verhaftungen und Geldstrafen betroffen. Baptistische, evangelikale und pfingstliche Gruppen sind am meisten gefährdet; sie werden von der Regierung als «Extremisten» angesehen und verdächtigt, Spione zu sein, die versuchen, die Regierung zu zerstören.
Christen sind in dieser überwiegend muslimischen Kultur eine winzige Minderheit, und einheimische Gläubige mit muslimischem Hintergrund werden von ihren Familien, lokalen Gemeinschaften und den Behörden wegen ihres Glaubens stark unter Druck gesetzt.
Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?
Christen sind in ganz Usbekistan mit Feindseligkeit seitens der Behörden konfrontiert, aber in ländlichen Gebieten, insbesondere im Fergana-Tal im Osten, sind Konvertiten einem grösseren Druck durch ihre Familien und lokalen Gemeinschaften ausgesetzt.
Treffen Sie Aziz*
«Nach meiner Bekehrung zum Christentum wollte mein Bruder nichts mehr mit mir zu tun haben... er wurde sehr wütend, sobald er mich sah und sagte: ‹Geh weg, was machst du hier? Ich will nichts mit dir zu tun haben!› 20 Jahre lang hatten wir keinen Kontakt mehr zueinander.»
Aziz (Name geändert) ist ein Gläubiger mit muslimischem Hintergrund, der nach 20 Jahren der Ausgrenzung wieder eine Beziehung zu seinem Bruder aufgebaut hat
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Nach dem Tod von Präsident Islam Karimov gab es eine gewisse Hoffnung auf eine Verbesserung der Lage in Usbekistan. Doch es scheint, als ginge es mit Usbekistan wieder bergab, da die Beschränkungen in Bezug auf Religion weiterhin durchgesetzt werden.
Wie hilft Open Doors den Christen in Usbekistan?
Open Doors stärkt verfolgte Christen in Zentralasien durch Bibeln und christliche Literatur, biblische und berufliche Ausbildung, medizinische und soziale Betreuung, sozioökonomische Entwicklungsprojekte sowie durch Kinder-, Jugend- und Frauenarbeit.
Himmlischer Vater, Du kennst den Preis, den viele Gläubige in Usbekistan dafür zahlen, dass sie Dir nachfolgen. Mögen sie heute zutiefst spüren, dass Du ihren Schmerz siehst und ihr Opfer ehrst. Beschütze die kirchlichen Versammlungen vor Überfällen, wache über diejenigen, die überwacht werden, und erweiche die Herzen derer, die Dein Volk verfolgen. Heile die, die Schmerz tragen, und lass den Trost, den sie von Dir empfangen, auf die Menschen um sie herum überfliessen, auch auf die, die Dich noch nicht kennen. Amen.