Wie sieht die Verfolgung in der Zentralafrikanischen Republik aus?
In der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) herrscht seit 2013 ein ständiger Konflikt - und die Verfolgungssituation hat sich in dieser Zeit nur wenig verändert. Viele der in den jahrzehntelangen Konflikt verwickelten Gruppierungen (einschliesslich der berüchtigten Wagner-Söldnergruppe aus Russland) wurden glaubhaft der Menschenrechtsverletzungen beschuldigt, auch wenn sie jetzt einen Grossteil des Landes kontrollieren. Christliche Führer, die es wagen, die Gewalt öffentlich anzuprangern, wurden bedroht, und ihre Kirchengebäude wurden niedergebrannt und geplündert. Einige der regierungsfeindlichen Milizen haben es auf die christliche Gemeinschaft abgesehen. In den vielen Regionen, die diese Rebellengruppen kontrollieren, sind die Gläubigen der Gefahr von Entführung, Mord, sexueller Gewalt und anderer grausamer Behandlung ausgesetzt. Die Milizen zwingen auch Gläubige in ihre Reihen und hinterlassen zerstörte Familien und Gemeinschaften. Christen in Konfliktgebieten sind nicht nur wegen ihres Glaubens gefährdet, sondern auch einfach deshalb, weil sie sich in Konfliktgebieten befinden.
Der Konflikt hat zur Vertreibung von Tausenden von Christen geführt, die gezwungen sind, in Lagern zu leben und ihre Häuser und Lebensgrundlagen zu verlieren. Neben der Unsicherheit und der Gewalt sind Konvertiten aus dem Islam auch der Verfolgung durch ihre unmittelbaren Familienangehörigen und die örtliche Gemeinschaft ausgesetzt (geächtet, unter Druck gesetzt und sogar angegriffen). Gläubige riskieren Diskriminierung am Arbeitsplatz, Zwangsheirat und den Verlust ihrer Kinder. Die Bedrohung ist für Christen im ganzen Land sehr real.
Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?
Die gewaltsame Verfolgung von Christen ist in den nördlichen und östlichen Regionen des Landes am stärksten. Aber Christen, die vom Islam konvertiert sind, sind im ganzen Land unter Druck.
Treffen Sie Zakia
«An einem Sonntag nach dem Gottesdienst holte [mein Mann] einige Kunden ab, um sie in das Nachbardorf zu bringen. Bewaffnete Fulani-Männer hielten ihn an und erschossen ihn. Christen sind ihre bevorzugten Ziele.»
Zakia, eine Witwe in der Zentralafrikanischen Republik, deren Ehemann von Milizen getötet wurde, während er ein Taxi fuhr
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Das Leben für Christen in der Zentralafrikanischen Republik ist nach wie vor hart und gefährlich. Der gewaltsame Konflikt zwischen den verschiedenen Gruppierungen im ganzen Land zeigt keine Anzeichen für ein Ende, und die christlichen Gemeinschaften sind oft in der Mitte gefangen. Viele Kirchen mussten aufgrund der Gewalt geschlossen werden, und christliche Häuser und Geschäfte wurden angegriffen und zerstört. Sowohl Christen als auch Muslime wurden in Vertreibungslager gezwungen und mussten ihr Leben und ihr Hab und Gut zurücklassen. Diese anhaltende Krise verschlimmert sich von Jahr zu Jahr, da die Kämpfe weitergehen. Das diesjährige Verfassungsreferendum wurde ohne Gewaltanwendung durchgeführt, könnte aber auch zu mehr Korruption führen, da es dem derzeitigen Präsidenten eine dritte Amtszeit ermöglicht und versucht, Oppositionsparteien zum Schweigen zu bringen. Beobachter sind besorgt über die Auswirkungen des Referendums auf die Sicherheitslage in der Zentralafrikanischen Republik.
Die Situation für Christen wird durch die Instabilität in den Ländern rund um die Zentralafrikanische Republik noch verschärft. Christen, die versuchen, vor der Gewalt zu fliehen, müssen oft in Länder fliehen, die für Nachfolger von Jesus ebenfalls gefährlich sind.
Wie hilft Open Doors den Christen in der ZAR?
Open Doors arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um Gläubige in der Zentralafrikanischen Republik mit Schulungen zum Umgang mit Verfolgung, Projekten zur wirtschaftlichen Stärkung und Traumabehandlung zu unterstützen.
Vater, die Situation in der Zentralafrikanischen Republik erscheint so unmöglich und hoffnungslos. Sie dauert schon so lange an, und es gibt keine Anzeichen für eine Besserung. Aber wir wissen, dass Du ein Gott bist, der sich nicht von der Hoffnungslosigkeit einschränken lässt - wir bitten Dich, einzugreifen und Veränderungen in der Zentralafrikanischen Republik herbeizuführen, damit Frieden einkehrt und den Menschen dort geholfen werden kann. Wir bitten Dich um die Befreiung Deines Volkes in der Zentralafrikanischen Republik, dass es vor Schaden bewahrt wird und Dich anbeten kann. Wir beten, dass die Kirchen ohne Angst wieder öffnen können und dass die Anbetung Jesu im ganzen Land erklingt. Wir wissen, dass Du dies tun kannst, Gott, und wir bitten Dich darum in Jesu Namen, Amen.
