Aktash* ist ein gehörloser Evangelist in Zentralasien. Das mag wie ein Widerspruch erscheinen, aber Aktash ist ein Zeugnis dafür, wie Gott die gehörlose Bevölkerung in dieser Region erreicht, ohne dass ein Wort gesprochen wird.
«Als Gehörloser habe ich nie Liebe, Beziehung oder Interaktion von meinen Eltern erfahren. Wir haben uns nie zusammengesetzt. Ich konnte nie über meine Träume, meine Pläne und meine Wünsche sprechen, weil sie mich nicht verstanden», erinnert sich Aktash. «Sie haben nicht versucht, mit mir zu kommunizieren.»
«Wir Gehörlosen werden überall ausgegrenzt. Es ist nicht leicht, gehörlos zu sein; viele Leute denken, dass wir krank sind, weil wir nicht hören oder sprechen können.»
Aktash*
Eine Begegnung, die alles verändert hat
Sein Leben änderte sich drastisch, als er einen gehörlosen Christen traf, der Aktash von Jesus und der Glaubensgemeinschaft erzählte. Aktash war fasziniert. «Ich wollte unter den Gehörlosen sein. Und er sagte mir: ‹Dort gibt es Gehörlose, du kannst kommen, Bruder, du kannst dich selbst überzeugen.› Es war wichtig für mich, mit Gehörlosen zu kommunizieren», erinnert sich Aktash.
«Vier Jahre später, im Jahr 2003, konvertierte ich. Ich nahm Christus an, Jesus wurde mein Retter. Ich begann, Gottes Wort zu studieren, zu beten und mich Gott zu nähern, und das veränderte mein Leben. Es wurde mein Ziel, andere zu erreichen, denn ich wusste, wenn ich nicht zu den Gehörlosen gehen würde, würde ihnen niemand von Jesus erzählen. Ich erkannte, dass nicht nur ich mich verändert hatte, sondern mein ganzes Leben: meine Familie, mein Zuhause, meine Beziehung zu meiner Frau und meinen Kindern, zu Gott, zu Freunden und zu Menschen; alles hatte sich verändert. Und als ich diese Veränderung sah, konnte ich nicht einfach dasitzen. Also begann ich, anderen zu dienen», sagt Aktash.
Zum ersten Mal in seinem Leben war seine Gehörlosigkeit kein Hindernis, sondern ein Werkzeug, um eine einzigartige Gruppe von Menschen zu erreichen, die sich nach einer Liebe und Akzeptanz sehnen, die nur Gott geben kann. «Ich kenne ihre Herzen; ich weiss, wie sie leben, weil ich selbst gehörlos bin. Viele Gehörlose leben so – verlassen, gedemütigt und allein.»
Von Gott behütet
Aktash sait ce qu’il en coûte d’être un messager du Christ en Asie centrale.
«Ich weiss, dass es verboten ist, ich weiss, dass sie mich ins Gefängnis stecken können, wenn sie herausfinden, dass ich das Evangelium mit Menschen teile, aber ich weiss auch, dass Gott mich nicht verlassen wird», sagt er.»
Aktash*
Er erinnert sich an einen Vorfall, bei dem Gott ihn beschützt hat. Es war bereits Mittagszeit, als er mit mehr als 30 Gehörlosen im Haus seines Freundes sass. Es war eine ihrer üblichen Zusammenkünfte, bei denen sie Gemeinschaft hatten und die Zeit nutzten, um etwas über Gott zu lernen. Aber da sie nicht hören konnten, bemerkte keiner von ihnen das Klopfen draussen.
Sie waren schockiert, als plötzlich zwei Polizeibeamte das Zimmer betraten, nachdem sie sich den Weg durch die Eingangstür gebahnt hatten. «Ich hatte Angst und begann zu beten. Gott sei Dank gab es keine Bibel oder etwas Verdächtiges», sagt Aktash. «Sie fragten, woher wir kämen. Das Gute daran war, dass ich von hier bin, und mein Freund sagte: ‹Wir sind Klassenkameraden, wir wollten uns hier nur treffen. Hier steht Essen auf dem Tisch.› Das Essen rettet uns immer. Gott hat uns alle in Sicherheit gebracht. Es gibt immer Gefahren, aber wir beten immer, dass Gott uns die Weisheit gibt, wohin wir wann gehen sollen.»
Gottes Wirken
Ein Besuch der Polizei ist für Aktash nichts Neues. Es gab schon viele Gelegenheiten, bei denen er von Beamten befragt wurde. Aber das hält ihn nicht von seiner Berufung ab.
«Wenn ich Gottes Wort verkünde, sind die Gehörlosen durstig danach. Gott wirkt. Es ist ein Wunder. Ich weiss nicht, wie er es macht, aber ich bin überzeugt, dass ich Gottes Werk tue, trotz all der Gefahren.»
Von dem Zeitpunkt an, als er Jesus annahm, haben er und seine Familie Gottes Treue in vielerlei Hinsicht erfahren. «Wenn ich zu den Gehörlosen gehe, weiss ich, dass meine drei Kinder zu Hause sind und wir sie ernähren und kleiden müssen», so Aktash. «Ich komme wochenlang nicht nach Hause, aber wenn ich komme, haben meine Kinder Kleidung. Zu Hause gibt es Essen. Ich verstehe es nicht. Ich sage: ‹Gott, du bist derjenige, der das tut.› Gott vollbringt immer wieder Wunder in meinem Leben. Ich tue seine Arbeit und Gott tut meine Arbeit», sagt Aktash.
Durch unsere Partner werden Christen wie Aktash bei ihrer Arbeit unter den Gehörlosen in Zentralasien unterstützt.
*Name aus Sicherheitsgründen geändert