Ruslan ist seit mehr als 16 Jahren im pastoralen Dienst tätig. Vor Ort verrichtet er seinen Dienst in «Hausgemeinden», die sich aus Sicherheitsgründen in verschiedenen Häusern versammeln. Mit seinem Team besucht er Gläubige mit muslimischem Hintergrund in abgelegenen, ländlichen Dörfern. Sie bleiben höchstens drei Tage, um Ermutigung und Unterstützung zu bringen und die Gute Nachricht weiterzugeben.
«Wenn wir Gottesdienst feiern, machen wir keinen Lärm, um nicht aufzufallen. Wir sitzen einfach zusammen an einem Tisch, als ob wir Tee trinken würden.» Manchmal finden die Treffen auch nachts statt. «Wer sein Haus öffnet, muss unbedingt überzeugt vom Glauben sein, weil er damit Verfolgung riskiert.»
Ruslan beschreibt die Verfolgung als eine wachsende Welle. Sie fängt klein an und baut sich dann auf. Er hat dies persönlich erlebt. Seine Schwester war die Erste, die Christin wurde. Die Verfolgung begann durch ihre Mutter, die in der örtlichen Zeitung über die «Sekte» schrieb, die ihr die Kinder weggenommen hatte. Sie verhinderte auf jede erdenkliche Weise die Kirchentreffen, bis sie schliesslich selbst Christin wurde. Als Ruslan ihr folgte, brachen ihre engsten Verwandten jegliche Beziehung zu ihnen ab.
Doch die Welle ebbte dort nicht ab. Seine Tochter wurde von ihren Mitschülern verprügelt, als sie in der Schule vom Evangelium erzählte. Ruslan war gezwungen, sie auf eine andere Schule zu schicken. Es gab Drohungen von Seiten der Behörden und sein Haus wurde regelmässig beschädigt.
Durch lokale Partner von Open Doors wurde Ruslan vor 13 Jahren zu einer Pastorenkonferenz in Zentralasien eingeladen. Er lernte das Netzwerk kennen und erfuhr, wie die Gläubigen der jungen, aber wachsenden Untergrundkirche unterstützt werden. Auf dieser Konferenz konnte Ruslan über sein Leben und die Herausforderungen berichten, mit denen er angesichts der anhaltenden Verfolgungen konfrontiert war. Dies war der Beginn einer engen Beziehung, die bis heute andauert.
Dank Ihrer Gebete und Ihrer Unterstützung können christliche Leiter wie Ruslan das Licht des Evangeliums in entlegene und verlassene Gebiete bringen und unsere verfolgten Brüder und Schwestern ermutigen.
Als die muslimischen Geistlichen entdeckten, dass einige Mitglieder ihrer Gemeinschaft zum Christentum übergetreten waren, wurden diese sofort bestraft. Die christlichen Kinder durften nicht mehr zur Schule gehen, ihr Vieh wurde von den fetten Wiesen ausgeschlossen, und die Bewässerungsleitungen wurden abgestellt, so dass ihre Felder verdorrten.
In diesem Moment wusste Ruslan, dass er sich an seine christliche Familie wenden konnte. Er bat das Partnernetzwerk von Open Doors um Hilfe.
«Einige erhielten Heu, andere Wasser und wieder andere Nähmaschinen oder Werkzeuge, mit denen sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. Unsere Kirche ist eine arme Kirche. Ihr helft uns, wenn wir uns nicht selbst helfen können. Was ihr tut, ist lebenswichtig. Ihr seid eine Antwort des Herrn. Wir wissen, dass wir nicht allein sind, sondern Teil einer grossen christlichen Familie.»
Und was macht eine Familie? In den schwierigsten Momenten kommt sie, um einem zu helfen. Wir danken Ihnen, dass Sie für die verfolgten Christen in Zentralasien eine Familie sind und ihnen ermöglichen, in dieser feindlichen Umgebung zu überleben und sogar aufzublühen.
* Name geändert
Auszug Mai 2022 – Magazin
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