In den letzten Wochen und Tagen haben die Angriffe von Boko Haram auf schutzlose Gemeinden im Hohen Norden Kameruns zugenommen.
Am 27. August 2025, gegen 16.30 Uhr, entführten mutmassliche Kämpfer der Boko Haram fünf Kinder, als diese von der Feldarbeit zurückkehrten. Die Kinder im Alter zwischen 7 und 19 Jahren sind aufgrund der anhaltenden Unsicherheit, die durch die Boko Haram in der Region verursacht wird, Binnenflüchtlinge.
«Als sie mit Brennholz und Lebensmitteln auf dem Kopf von den Bergen in Kassa zurückkamen, nahmen 29 Männer, die man als Boko Haram identifizieren konnte, die Kinder mit», berichtet ein Gemeindeleiter.
Laut Augenzeugenberichten versammelten die Angreifer die Mütter der Kinder auf einer Seite und forderten sie auf, nach Mora zurückzukehren. «Sie forderten die Kinder auf, sich auf die andere Seite zu stellen; uns Müttern befahlen sie, zurückzukehren, was wir unter Tränen taten», berichtete Marie, eine der Mütter.
Von Clarisse (19), Wadawa (13), Lamara (10) und den Geschwistern Sarah (12) und Daniel (7) wurde seither nichts mehr gehört. Die Kinder sind katholische und evangelische Christen. Bislang wurde noch kein Lösegeld gefordert.
Entführungen zur Erpressung von Lösegeld haben in den letzten Monaten zugenommen, insbesondere in der Division Mayo-Sava in der Region des Hohen Nordens.
Tödliche Angriffe und kontinuierliche Verfolgung von Christen
In der Nacht auf Sonntag, 7. September, griffen Mitglieder der Boko Haram die Ortschaften Mandoussa, Modoko und Ouzal an, töteten fünf Christen und verletzten mehrere weitere.
Nach Angaben der Dorfbewohner schien der Angriff gezielt auf die Kirche gerichtet zu sein.
Die Terroristen verbrannten ausserdem sechs Motorräder und zwei Fahrräder. Sie setzten Häuser, Vieh und Eigentum in Brand, darunter insbesondere ein Baumwolllager in Modoko und Geschäfte, die Christen gehörten. Drei Kinder werden seit dem Angriff vermisst.
Bereits im Mai hatte Boko Haram Modoko angegriffen und zwei Teenager, die zu einer Familie gehörten, getötet. Der 15-jährige Djekaya und der 18-jährige Antoine wurden vor den Augen ihres Vaters erschossen, der nur knapp dem Tod entkommen war.
«Es ist so schmerzhaft, weil es gleich zwei Kinder waren», klagt ihre Mutter. Die Familie trauert weiterhin um den Tod ihrer Söhne.
Der anhaltende Kampf gegen Boko Haram
«Die islamistische Terrororganisation Boko Haram greift weiterhin schutzbedürftige Gemeinden in der Region des Hohen Nordens von Kamerun an und wendet dabei unterschiedliche Methoden an: von Angriffen auf Gemeinden über willkürliche Überfälle auf Bauernhöfe, Hinterhalte, Entführungen und Lösegeldforderungen bis hin zu Brandstiftung», erklärt Amora*, eine lokale Partnerin, die der verfolgten Kirche im Hohen Norden dient.
Trotz dieser Angriffe hat die Regierung bekräftigt, dass sie entschlossen ist, Boko Haram zu bekämpfen und die betroffenen Gemeinden zu unterstützen. Laut Nicolo Mahadek, dem fünften stellvertretenden Bürgermeister des Mokolo-Rates im Bezirk Mayo-Tsanaga, wird die Regierung die gesamten medizinischen Kosten aller Verletzten übernehmen.
Bitte beten Sie mit uns für die betroffenen Familien und Gemeinden und für die sichere Rückkehr der vermissten und entführten Kinder. Helfen Sie uns, für sie einzutreten – zum Beispiel, indem Sie unsere Petition unterzeichnen.