Nachrichten Kolumbien | 29 September 2023

Kolumbien: Von Jesus «rekrutiert»

 

 
Show: true / Country: Kolumbien / Kolumbien
Beide wollten ihn für ihre Guerillabande rekrutieren – sein Vater wie auch sein älterer Bruder. Thiago* schien eine begehrte Person zu sein. Doch was die beiden nicht wussten: Thiago hatte sein Leben bereits in die Hände Jesu gegeben. Er war nicht mehr zu haben.
Als wir Thiago treffen, lebt er bereits seit vier Jahren im Kinderzentrum in Kolumbien, welches von Partnern von Open Doors geführt wird. Dieser junge Mann studiert Fotographie und träumt davon, andere durch seine Geschichte zu ermutigen.

Von Gewalt geprägt
Denkt Thiago an seine Kindheit zurück, erinnert er sich an Vernachlässigung, Hunger und Armut. Sein Vater hatte sich der Guerilla angeschlossen und schlug die Mutter regelmässig. Das brachte sie dazu, sich von ihm scheiden zu lassen. Thiagos Mutter zog daraufhin in die Nähe ihrer Schwestern. Doch sie litt sehr unter den Traumata, die sie erlebt hatte.

Der Ruf Jesu
Thiagos Tanten waren Christinnen. Doch sie getrauten sich nicht, ihm oder seiner Familie von Jesus zu erzählen – aus Angst vor dem Vater und seiner Verbindung zu der Guerilla. Thiago hingegen wurde neugierig und begann, seinen Tanten heimlich zum Gottesdienst zu folgen. Ergriffen von dem, was er in der Kirche hörte, begann er, Jesus nachzufolgen.

Ausweg Kinderzentrum
Als Thiago 11 war, fingen sein Vater und sein Bruder an, ihn für ihre jeweilige Bande zu rekrutieren. Dabei erlernte er die Handhabung von Waffen und eine Einführung ins Drogengeschäft. Doch ein Pastor erkannte die Gefahr, in welcher dieser Junge schwebte. Eines Tages sagte er ihm: «Ich kenne einen Ort, an dem du sicher wärst und wo du eine Ausbildung bekommen würdest. Aber du musst sofort deine Familie verlassen und mit mir kommen.» 

In Thiagos Ohren tönte das sehr verlockend – endlich eine Möglichkeit, etwas zu lernen! Doch da seine Mutter unter Panikattacken litt und nur er sich um sie kümmerte, konnte er sie nicht im Stich lassen. Erst als der Pastor versprach, persönlich für die Mutter zu sorgen, willigte Thiago ein.

Das Leben im Zufluchtszentrum für Kinder
Als Thiago in das Zufluchtszentrum der Partner von Open Doors kam, wurde ihm zunächst bewusst, dass er nicht das einzige christliche Kind war, das eine Schule besuchen musste, die vor dem Druck der bewaffneten Banden geschützt war. Zusätzlich zu den Schulfächern erhielt er, wie die anderen 50 Kinder, die derzeit dort betreut werden, eine landwirtschaftliche Ausbildung, die es ihm ermöglichen wird, als Erwachsener finanziell unabhängig zu sein, sowie psychologische und geistliche Betreuung.

Eine Familie kehrt um
Voller Freude und Dankbarkeit blickt Thiago auf das, was Jesus in seiner Familie bereits bewirkt hat. Seine Mutter ist auch Christin geworden und sein Vater hat den Ausstieg aus der Guerilla geschafft. Auch sein älterer Bruder ist am Evangelium interessiert, jedoch ist es ihm noch nicht gelungen, aus seiner Gruppierung auszusteigen. Weiterhin betet Thiago für ihn und seinen jüngeren Bruder – voller Erwartung, was Jesus tun wird.

Treffen Sie unsere kolumbianischen Geschwister persönlich an den diesjährigen Open Doors Events am 28. Oktober in Zofingen. Mehr Informationen finden sie hier.
Link: https://www.opendoors.ch/aktuelles/events/od-event/

GEBETSPUNKTE
  • Danken wir Gott für junge Menschen, die unerschrocken den Weg Gottes gehen und das Evangelium weitergeben.
  • Beten wir für Thiago und seine Familie, dass sie Gottes Frieden und Wiederherstellung erleben dürfen.
  • Beten wir für die Gastsprecher aus Kolumbien, die an den diesjährigen Open Doors Events berichten werden. Mögen ihre Worte Herzen berühren.

Unterstützen Sie das Projekt
Siehe Programm

 

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