Im vergangenen Monat wurden acht junge Christen in N'Djamena, der Hauptstadt des Tschad, festgenommen, nachdem sie den Tag damit verbracht hatten, in verschiedenen Vierteln der Hauptstadt zu evangelisieren.
Am Samstag gegen 9 Uhr morgens begaben sich sieben Männer und eine Frau aus verschiedenen Kirchen für eine Evangelisationskampagne in verschiedene Viertel der Hauptstadt.
Nachdem sie die Stadtteile Kamda, Amtoukouin und Sabangali besucht hatten, begaben sie sich in den Hof des Hauses eines ihrer Klassenkameraden, um gemeinsam zu beten, bevor sie sich trennten.
Zeugen zufolge hielt ein Militärfahrzeug vor dem Haus und nahm die acht Studenten fest. Sie wurden zur Polizeizentrale gebracht, dem ehemaligen Sitz des Aussenministeriums.
Verschiedene lokale Informationsquellen berichten, dass die acht jungen Christen in einem Fahrzeug mit getönten Scheiben von der Polizeiwache an einen unbekannten Ort gebracht wurden. Bis heute haben ihre Eltern keine Informationen über das Schicksal ihrer Kinder oder die gegen sie erhobenen Vorwürfe erhalten.
Ein Vorfall, der isch wiederholt
Die lokalen Partner von Open Doors vermuten, dass lokale muslimische Führer die Polizei gerufen haben, um sie darüber zu informieren, dass junge Christen versuchen würden, junge Muslime zum Glaubenswechsel zu «zwingen» .
Eine andere lokale Evangelistin berichtete den Partnern von Open Doors, dass dies kein Einzelfall sei, da auch sie und ihre Familie Opfer von Einschüchterungen, Drohungen und Verhaftungen geworden seien. «Seit wir unseren Dienst begonnen haben, greifen uns muslimische Führer wie Imame und Marabuts an», sagte sie. Ihr Mann wurde mindestens sechs Mal wegen der Organisation von Evangelisationskampagnen verhaftet.
Der Tschad neu auf dem Index
Die Feindseligkeit gegenüber Christen im Tschad nimmt zu, insbesondere gegenüber denen, die ihren Glauben offen bekunden. In diesem Jahr belegte der Tschad Platz 49 des Weltverfolgungsindex. Obwohl der Tschad eine säkulare Republik ist, ist der Islam die Mehrheitsreligion und prägt die gesamte Gesellschaft. Diese Tatsache veranlasst einige Tschader, Feindseligkeit und Intoleranz gegenüber Christen zu zeigen, die sie als «Ungläubige» betrachten.
Der instabilen Lage trotzen
Die Armut, von der 42 % der Bevölkerung des Tschad betroffen sind, und die Instabilität der Nachbarländer, die von Dschihad-Krisen erschüttert werden, sind eine grosse Herausforderungen für dieses Land mit 19 Millionen Einwohnern, das mitten auf dem afrikanischen Kontinent liegt.
Die Lage ist besonders angespannt im Südwesten des Landes, wo bewaffnete Gruppen wie Boko Haram ihre Aktivitäten verstärken. Christen werden dort gewaltsam vertrieben, nachdem ihre Häuser zerstört wurden.
Die Kirche auf Verfolgung vorbereiten
Open Doors arbeitet mit der örtlichen Kirche im Tschad zusammen, um wichtige Ressourcen wie Schulungen zur Vorbereitung auf Verfolgung, Jüngerschaftstraining und Unterstützung für neue Gläubige bereitzustellen
Beten wir:
- für die Freilassung dieser Studenten.
- dass Gott ihren Familien Frieden und Trost spendet.
- dass die Kirche im Tschad sich von diesen Ereignissen nicht einschüchtern lässt, sondern weiterhin mit Überzeugung und Gehorsam gegenüber Gott handelt.