Das usbekische Regime blockiert willkürlich und wiederholt die Registrierung von Religionsgemeinschaften. Dies veranlasst Christen, sich illegal zu versammeln und dabei Risiken einzugehen.
Beamte des usbekischen Regimes wenden wiederholt eine Vielzahl von Taktiken an, um die Registrierungsanträge von muslimischen und christlichen Religionsgemeinschaften zu blockieren. Religionsgemeinschaften, die nicht registriert sind, wird die Ausübung ihrer Religions- oder Glaubensfreiheit verwehrt, was gegen die Menschenrechte verstösst.
Christen aus verschiedenen Teilen des Landes, die aus Angst vor staatlichen Repressalien anonym bleiben möchten, berichten, dass vielen Kirchen zwischen 2022 und 2024 die Registrierung verweigert wurde. Die Ablehnung kam entweder von den lokalen Verwaltungen oder vom Ausschuss für religiöse Angelegenheiten des Regimes in Taschkent.
Eine Vielzahl von Vorwänden
Das Regime führt viele Vorwände an. Einer der Gründe, mit denen der Registrierungsantrag einer protestantischen Kirche in der Region Samarkand blockiert wurde, war die Tatsache, dass die Gemeindeleiter keinen vom Komitee für religiöse Angelegenheiten anerkannten Abschluss hatten.
Befürchtungen von Neubekehrten
Christen erklärten, dass die Geheimpolizei des Staatssicherheitsdienstes (SSS) Druck ausübte. Dies, obwohl einige Kirchen in den vergangenen Jahren eine staatliche Registrierung beantragt hatten, die jedoch abgelehnt worden war. «Diese Kirchen sind sehr anfällig für Übergriffe und Drohungen durch die Behörden. Vor allem neue Gläubige haben Angst, den Gottesdienst zu besuchen», sagte einer von ihnen.
Agenten der Geheimpolizei SSS sagten zu einem Christen, dass er eine «illegale wahhabitische Extremistengruppe» besuche. Der SSS versuchte dann, Druck auf ihn auszuüben, damit er «für die Polizei arbeitet, um die Kirche auszuspionieren», sagte ein lokaler Partner von Open Doors, der den Fall kennt. «Natürlich lehnte der Gläubige ihr Angebot ab.»
Schwierigkeiten trotz Registrierung
Eine Registrierung bedeutet nicht das Ende der Probleme für Religionsgemeinschaften. Die Usbekische Baptistenunion kann dies bezeugen. Eine ihrer Kirchen in Buchara, die zwar registriert ist, kann aufgrund von Behinderungen durch das Regime seit Mai 2021 keine Gottesdienste mehr in ihren Gebäuden abhalten. Die Kirche hofft, 2024 ein neues Gebäude zu erhalten, in dem sie sich versammeln kann, doch bisher ist es noch nicht dazu gekommen. Seit Januar 2024 ist es ihr «vorübergehend» gestattet, einen Kindergarten als Lagerraum zu nutzen, den sie jedoch nicht für ihre Treffen verwenden darf. Kein Beamter des Regimes wollte erklären, warum es den Baptisten nicht erlaubt ist, sich zu versammeln oder ihr eigenes Gebäude zu reparieren.
Quelle : Forum 18